Keine Erfassung der Awacs-Flüge über Deutschland? Personalmangel?


Im Kalenderjahr 2007 wurden erstmals über 3.000.000 Flüge auf den zivilen Flughäfen in Deutschland registriert. Diese Zahlen sind betriebswirtschaftlich für die einzelnen Betreiber von enormer Bedeutung.

Bis Anfang 2004 wurden die Flugbewegungen auf der Nato-Air-Base in einer Tabelle mit sechs Kriterien erfasst. U. a. erlangte man Informationen über An-/Abflüge und Durchstartübungen. Diese Informationen wurden dann per Fax vom Public Information Office (PIO) des Verbandes der Initiative übermittelt. Die letzten Daten stammten vom März 2004. Anhand dieser Zahlen konnte man den Flugverkehr bewerten. Dieser Informationsaustausch endete dann ohne Begründung.

Auf mehrmalige Nachfrage teilte uns das PIO dann mit Schreiben vom 15. Oktober 2007 dazu mit: „In dieser, von Ihnen gewünschten Form, werden die Daten seit geraumer Zeit nicht mehr erhoben. Wir können Ihnen alternativ jedoch die Anzahl der Flugbewegungen über den Niederlanden zur Verfügung stellen. Diese reflektieren annähernd auch die Flugbewegungen über Geilenkirchen.“

Für die Initiative war diese Auskunft unzureichend. Warum wurde nunmehr der Flugverkehr über niederländischem Hoheitsgebiet erfasst? Weshalb unterblieb es für Flüge über Deutschland? Welche Aussagekraft hatte dann noch die halbierte Datenerhebung?

Grund genug diese Antwort nochmals bei der Verbandsspitze zu hinterfragen. Im Schreiben vom 04. Dezember 2007 führte Oberst Mack dann dazu aus: „Die Erstellung des aus Ihrer Sicht sinnvollen Erhebungsrasters bedeutet für die Component einen erheblichen Mehraufwand, der durch zwischenzeitliche Personalumstrukturierungen nicht mehr gewährleistet werden kann.“

Zu wenig Personal für die Erfassung der Flugbewegungen über Geilenkirchen? Das mag man kaum glauben, denn nach unserer Einschätzung ist für eine solche Datenerfassung an den Betriebstagen nur ein geringer Zeitaufwand nötig.

Die Initiative gegen AWACS-EMISSIONEN war stets um einen offenen und konstruktiven Dialog bemüht. Fraglich ist nunmehr, ob dies auf beiden Seiten gleichermaßen so gesehen wird.