Brief der Interessengemeinschaft betroffene Fluglärmgeschädigter vom
7.9.2000 an den Bundestag :

Interessengemeinschaft
betroffene Fluglärmgeschädigter
Gut Hommerschen
52511 Geilenkirchen

Deutscher Bundestag
- Petitionsausschuß -
Platz der Republik
11011 Berlin

Emissionen des NATO E-3A-Verband(AWACS) in Geilenkirchen

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit 1982 ist der Nato-E-3A-Verband in Geilenkirchen stationiert. Der Verband führt seinen Auftrag mit veralteten Boeing 707 Maschinen aus. Diese Maschinen sind mit überalterten Pratt & Whitney TF33 Triebwerken ausgestattet. (siehe Petitionen Nr. 5-13-14-272-01 0528 und 5-13-14-272-010610) Diese Triebwerke verursachen hohe Emissionen. Aus diesem Grund und wegen der gegenüber den Vorjahren stark angestiegenen Anzahl von Flugbewegungen hat sich vor einem Jahr unsere "Interessengemeinschaft betroffener Fluglärmgeschädigter in Geilenkirchen" gegründet. Diese Gemeinschaft besteht aus alteingesessenen Bürgern der Stadt Geilenkirchen und ist politisch vollkommen unabhängig.

Wir bitten dafür Sorge zu tragen, daß folgende Maßnahmen ergriffen werden:

1.) Austausch der veralteten Triebwerke.

Ziel ist es die Lärmbelästigung zu reduzieren und den Schadstoffausstoß drastisch zu vermindern. Die in der zivilen Luftfahrt üblichen modernen Triebwerke sollen eingebaut werden. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf Feststellungen des kommandierenden Generals des Nato-E-3A-Verbandes in der Presse, daß die alten Triebwerke zum Überhitzen neigen. Das ist eindeutig ein erhöhtes Gefährdungspotential beim Überfliegen der Wohngebiete. Insoweit verweisen wir auf unsere Ausführungen im nächsten Punkt.

2.) Reduzierung des Flugbetriebes.

Nach unseren eigenen Beobachtungen in der Zeit vom 22.11.1999 bis zum 17.12.1999, die wir durch Aufzeichnungen belegen können, siehe unser Schreiben vom 17.02.2000 an den Bundesminister der Verteidigung, Herrn Rudolf Scharping, kommen wir zu dem Schluß, daß der Flugbetrieb drastisch zugenommen hat. Eine Differenzierung hinsichtlich der strategisch notwendigen Einsätze und dem Absolvieren von Übungsprogrammen ist uns nicht möglich.

Zu beiden Punkten ist anzumerken, daß

a) bis zu sechzig mal an einem Tag das Geilenkirchener Stadtgebiet diagonal überflogen wird,

b) Überflüge mit Simulation von Notfallsituationen, z.B. Abschalten von Triebwerken im Landeanflug, durchgeführt werden. Zunehmend werden zwischen 22.00Uhr und 6.00Uhr Flugbewegungen festgestellt, die vom Nato-E-A3-Verband damit begründet werden, daß in der Nacht die Außentemperatur niedriger und damit die Überhitzungsgefahr geringer ist. (siehe Ziffer 1).

Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie sich umgehend für uns verwenden würden,
denn wir sind ernsthaft um unsere Sicherheit und Gesundheit besorgt.

Aufgestellt Geilenkirchen, den 7.09.2000

Interessengemeinschaft betroffener Fluglärmgeschädigter

Gez. Franz Davids
Gut Hommerschen